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Viele Games werden mittlerweile unter dem Schlagwort „Free-to-play“ angeboten und kosten den Spieler beim Download keinen Cent. Was auf den ersten Blick nach Nettigkeit des Publishers aussieht, ist lediglich ein neues Konzept der Vermarktung. Geld verdienen die Entwickler trotzdem, allerdings auf andere Weise. Wie das funktioniert, erklären wir im nachfolgenden Ratgeber.

In-Game-Käufe machen einen Großteil des Umsatzes bei Online-Games aus

Die wichtigste Einnahmequelle für Entwickler von Free-to-play-Games sind In-Game-Käufe. Obwohl das Spiel grundsätzlich kostenlos ist, hat der Spieler die Möglichkeit, virtuelles Spielguthaben zu kaufen. Das wiederum setzt er dann für verschiedene Zwecke ein:

  • Kosmetische Items, die den Spielcharakter individualisieren
  • Booster für einen schnelleren Spielfortschritt
  • Exklusive Premium-Inhalte, die nur für zahlende Spieler verfügbar sind
  • Teilnahme an saisonalen Events

Ein gutes Beispiel ist das Computerspiel Fortnite. Es gehört zu den erfolgreichsten Free-to-play-Spielen der Welt und finanziert sich über In-Game-Käufe. Die Spieler können saisonal abhängige Seasonpässe erwerben, kosmetische Upgrades für den Spielcharakter und seltene Belohnungen.

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Sonderfall Glücksspiel:

Einen Sonderfall der kostenlosen Spielmöglichkeiten stellen Online-Spielotheken dar. Die Anmeldung bei einem seriösen Anbieter ist kostenlos, um spielen zu können, muss der Spieler aber beim Casino online Guthaben einzahlen. In-Game-Käufe anderer Art (für mehr Glück etc.) sind nicht möglich. Der Verdienst entsteht hier durch den Hausvorteil beim Spiel. Je höher der sogenannte RTP (Return to Player) ist, desto höher ist der Anteil des Geldes, das wieder an die Spieler ausgeschüttet wird.

Das Prinzip der Lootboxen und seine Risiken

Im Spiel erhältliche Lootboxen stellen Spielehersteller regelmäßig ins Kreuzfeuer der Kritik. Es wird darüber debattiert, ob dieses Konzept dem Glücksspiel zu ähnlich ist und daher erst ab 18 Jahren erlaubt sein dürfte.

Eine Lootbox ist vergleichbar mit einem Überraschungsei oder einem Tütchen mit Sammelbildern, bei dem der Spieler nicht weiß, was darin enthalten ist. Erwirbt er eine solche Box, wird er mit einem zufallsmäßig ausgesuchten Item belohnt. Dabei kann es sich um Waffenskins oder Messer (Beispiel: Counter Strike) handeln, aber auch um Spielerkarten oder Vertragskarten (Beispiel: FIFA). Spielepublisher wie EA veröffentlichen genaue Zahlen, wie wahrscheinlich das Ziehen von Karten einer bestimmten Qualität ist. Andere Spielehersteller machen das nicht und lassen den Spieler „ins Blaue hinein“ kaufen.

Die Verbraucherzentrale ermittelte in einer Umfrage, dass bei der Zielgruppe zwischen 16 und 29 Jahren bereits 19 % aller Befragten schon einmal Geld für Lootboxen ausgegeben haben. Rund 75 % der Spieler gaben an, dass diese Art des In-Game-Angebots dazu verleitet, mehr Geld als gewollt auszugeben.

Werbung trägt zur Finanzierung von Free-to-play Games bei

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Ein zweites wichtiges Standbein für die Finanzierung von F2P-Games ist Werbung. Der Spieler zahlt nicht für den Download eines Spiels, stößt aber während des Spielvorgangs immer wieder auf verschiedene Formen der Werbung:

  • Klassische In-Game-Werbung: Die Werbeanzeigen werden im Spiel ausgespielt, hindern den Spieler oft am Weiterzocken. Nachdem der Clip abgelaufen ist, fährt das eigentliche Spiel fort. Da personenbasiertes Marketing erfolgreicher ist, nutzen Spielepublisher gesammelte Daten und personalisieren ihre Werbung.
  • Belohnungsbasierte Werbung: Um In-Game-Währungen oder Belohnungen zu erhalten, können Spieler gezielt Werbung anschauen und sich dadurch Goodies sammeln. Diese interaktive Variante ist zur Sicherung der Umsätze von besonderer Bedeutung.
  • Werbung für In-Game-Angebote: Penetrant und immer wiederkehrend sind Marketingansätze, die In-Game-Käufe bewerben. Kommt der Spieler bei seinem Spielstand nicht weiter, erhält er durch die Spiele-App immer wieder Hinweise auf aktuell verfügbare Angebote.

Bei manchen Spielen ist es möglich, gegen Zahlung eines festen Betrags, Werbung komplett auszublenden. Da diese beim Spielfluss sehr hinderlich sein kann, wird das Angebot gerne genutzt.

Fazit: Kostenlose Games finanzieren sich effektiv

Ob Kartenspiele, Strategie-Games oder Multiplayer-Titel – die Finanzierung durch In-Game-Angebote und Werbung ist äußerst effektiv und lukrativ für Publisher. Teilweise lohnen sich solche Titel (siehe Fortnite) sogar mehr als der Einmalkauf eines Spiels, der dann keine weiteren Umsätze einbringt.

Mischformen sind auf dem Markt ebenfalls bekannt, wie der Titel GTA 5 zeigt. Hier kostet die Basisversion des Spiels bereits Geld, der Spieler hat aber trotzdem die Möglichkeit, In-Game-Käufe (Geld gegen GTA-Dollar) zu tätigen, um seinen Spielfortschritt zu beschleunigen.

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